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Axiom

Axiom s. Grundsätze. — Axiome sind „synthetische Grundsätze a priori, sofern sie unmittelbar gewiß sind“. Axiome gibt es nur in der Mathematik (s. d.), nicht in der Philosophie; denn ein synthetischer Grundsatz bloß aus Begriffen kann nie unmittelbar gewiß sein. „Diskursive Grundsätze sind also ganz etwas anderes als intuitive, d. i. Axiome. Jene erfordern jederzeit noch eine Deduktion, deren die letzteren ganz und gar entbehren können.“ Die Axiome sind „evident“, während aus Begriffen a priori (in diskursiven Erkenntnissen) nur „anschauende Gewißheit, d. i. Evidenz“, entspringen kann. Der „Grundsatz“ der „Axiome der Anschauung“ (s. d.) ist nicht selbst ein Axiom, sondern dient nur dazu, „das Principium der Möglichkeit der Axiome überhaupt anzugeben“, und ist selbst nur „ein Grundsatz aus Begriffen“. Die Philosophie hat keine Axiome, sondern muß ihre (apriorischen) Grundsätze durch gründliche Deduktion „rechtfertigen“, KrV tr. Meth. 1. H. 1. Abs. 2 V. d. Axiomen (I 613 f.—Rc 759 f.).