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Kaffee

Kaffee (Coffea). Die bekannte und so allgemein beliebte Frucht des Kaffeebaums (Coffea arabica Linn.) ist nicht allein, geröstet, gemahlen und mit kochendem Wasser infundiert und warm getrunken, ein erquickendes, belebendes, munter machendes Getränk für Gesunde (s. Gesundheitsregeln), sondern auch ein Heilmittel in verschiedenen Krankheitszuständen, welches Nichtärzte vielfach mit Nutzen gebrauchen, und zwar:

1) Gegen nervöse Kopf- und Magenschmerzen, Koliken, Magenkrampf Hysterischer, gegen Nierenschmerzen älterer Personen.

2) Zur schnellen Vertreibung des Rausches. Hier muss der Kaffee recht stark bereitet und schwarz getrunken werden (s. Sauerkraut).

3) Nichts ist schneller hilfreich bei der Erstickungsgefahr während der plötzlichen nächtlichen Anfall des Krampfasthma der Schmiede und anderer Feuerarbeiter, als starker schwarzer Kaffee.

4) Dieser ist unschätzbar gegen alle Vergiftungen durch betäubende Pflanzengifte: Belladonna, Opium, Bilsenkraut, Stechapfel etc., sobald das Gift durch Brechmittel oder durch die Magenpumpe entleert worden und Ohnmacht, Betäubung, Schwindel, kalte Glieder, Krämpfe, Schlafsucht zugegen sind oder sich einstellen wollen. Noch wirksamer ist hier der Kaffee, wenn man alle Viertelstunde abwechselnd mit ihm 30—60 Tropfen Terpentinöl in einem Glas Zuckerwasser nehmen lässt.

5) Ein sehr gutes magenstärkendes, und weder erhitzendes, noch reizendes Mittel, ähnlich dem Eichelnkaffee, welches selbst vollblütigen und jungen Personen gut bekommt, ist die Abkochung vom Rückstand des filtrierten Kaffees, mit Milch und Zucker warm getrunken.

6) Starker schwarzer Kaffee mit Zitronensaft, kurz vor dem Frostanfalle des kalten Fiebers heiß getrunken, hat letzteres oft schnell vertrieben. (S. Journ. de Med. Vol. 24 p. 243. Pfaff’s Arzneimittellehre. Bd. 3 p. 21. Sachs und Dulk Handwörterbuch d. pr. Arzneimittellehre. Bd. 2 pag. 248.) Kein Mittel, den Salmiakgeist ausgenommen, vertreibt so schnell den Rausch, als solcher Kaffee mit Zitronensaft.