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Weltkörper

Weltkörper. Die Materie (der „Urstoff aller Dinge“) ist von Gott so geschaffen und mit solchen Kräften und Gesetzen ausgestattet, daß aus ihr notwendig nach mechanischen Prinzipien zweckmäßige, Ordnung aufweisende Systeme hervorgehen konnten (s. Zweck). Man kann sagen: „Gebet mir Materie, ich will eine Welt daraus bauen! das ist: gebet mir Materie, ich will euch zeigen, wie eine Welt daraus entstehen soll.“ „Denn wenn Materie vorhanden ist, welche mit einer wesentlichen Attraktionskraft begabt ist, so ist es nicht schwer, diejenigen Ursachen zu bestimmen, die zu der Einrichtung des Weltsystems, im Großen betrachtet, haben beitragen können“, Th. des Himmels Vorr. (VII 17). Die Verfassung des Weltbaues ist aus dem „einfachsten Zustande der Natur bloß durch mechanische Gesetze zu entwickeln“, ibid. (VII 22). Die Himmelskörper unserer Welt sind in einer „systematischen Verfassung“ miteinander verbunden, indem sie sich um einen gemeinsamen Zentralkörper drehen und die Kreise der Planeten sich so nahe wie möglich auf eine gemeinschaftliche Fläche, nämlich auf die verlängerte Äquatorialfläche der Sonne, beziehen, ibid. Einl. (VII 36 f.). Die Fixsterne sind Mittelpunkte von ähnlichen Systemen, ibid. 1. T. (VII 39). Alle Sonnen machen ein System aus, dessen allgemeine Beziehungsfläche die Milchstraße ist. Die Fixsterne bewegen sich auch, wenn auch kaum merklich, ibid. (VII 44 ff.). Die Nebelsterne sind Sternsysteme, entfernte Milchstraßen, ibid. (VII 40 f.). Das System der Welten ist unermeßlich und zeugt von der Unendlichkeit der göttlichen Macht. Die Kometen sind mit den Planeten vielleicht verwandt, nur durch die noch größere Exzentrizität ihrer Bahnen verschieden, ibid. (VII 50 ff.). „Ich nehme an, daß alle Materien, daraus die Kugeln, die zu unserer Sonnenwelt gehören, alle Planeten und Kometen, bestehen, im Anfange aller Dinge in ihren elementarischen Grundstoff aufgelöset, den ganzen Raum des Weltgebäudes erfüllet haben, darin jetzo diese gebildeten Körper herumlaufen.“ Die Gattungen dieses Grundstoffes sind „unendlich verschieden“ Die Partikeln von größerer Dichte und Anziehungskraft sammeln die weniger schweren Elemente um sich. Durch die „Zurückstoßungskraft“ werden die zu ihren Anziehungspunkten sinkenden Elemente durcheinander von der geradlinigen Bewegung seitwärts gelenkt, so daß Kreisbewegungen um Zentralkörper entstehen, ibid. 2. T. 1. H. (VII 59 ff.). Die einander widerstreitenden Bewegungen schränken einander so lange ein, bis alle Partikeln nach einer Richtung und in freien Zirkelbewegungen durch die erlangten Schwungkräfte um den Zentralkörper laufen. Der Zentralkörper des Planetensystems ist die Sonne, ibid. (VII 63 f.). Es ist eine Art eines statischen Gesetzes, welches den Materien des Weltraumes ihre Höhen nach dem verkehrten Verhältnisse der Dichte bestimmt; die spezifisch leichteren Partikeln laufen in weiteren Entfernungen von der Sonne um, die schwereren in den näheren. Aber auch die ursprünglichen Plätze der Partikeln bestimmen die Örter der Materien, ibid. 2. H. (VII 69). Das Weltall ist unendlich in räumlicher Beziehung, eine Unermeßlichkeit von Welten erfüllt den unendlichen Raum. Alle diese Welten bilden ein gewaltiges System. Von dem Zentrum desselben bilden sich in unermeßlichen Zeiten immer neue Welten, immer neue Gestaltungen der unendlichen Materie, so daß die Schöpfung (s. d.) immer weiter geht, ibid. 7. H. (VII 118 ff.). Aus dem Chaos entstehen immer neue Welten, diese gehen schließlich durch Zerstörung wieder ins Chaos und der Prozeß der Weltbildung geht immer weiter (auch Hervorgehen neuer Welten aus dem Fall der Planeten in die Sonne), ibid. (VII 127 ff.). Es ist anzunehmen, daß außer der Erde noch andere Planeten bewohnt sind. Die geistige Beschaffenheit der Planetenbewohner richtet sich nach den materiellen Verhältnissen der Planeten und nimmt mit dem Abstande dieser von der Sonne zu; sie ist am höchsten auf den wenigst dichten Planeten, ibid. 3. T. (VII 167 ff.).

Die Entstehung der Weltkörper. Die Materie (der „Urstoff aller Dinge“) ist von Gott so geschaffen und mit solchen Kräften und Gesetzen ausgestattet, daß aus ihr notwendig nach mechanischen Prinzipien zweckmäßige, Ordnung aufweisende Systeme hervorgehen konnten (s. Zweck). Man kann sagen: „Gebet mir Materie, ich will eine Welt daraus bauen! das ist: gebet mir Materie, ich will euch zeigen, wie eine Welt daraus entstehen soll.“ „Denn wenn Materie vorhanden ist, welche mit einer wesentlichen Attraktionskraft begabt ist, so ist es nicht schwer, diejenigen Ursachen zu bestimmen, die zu der Einrichtung des Weltsystems, im Großen betrachtet, haben beitragen können“, Th. des Himmels Vorr. (VII 17). Die Verfassung des Weltbaues ist aus dem „einfachsten Zustande der Natur bloß durch mechanische Gesetze zu entwickeln“, ibid. (VII 22). Die Himmelskörper unserer Welt sind in einer „systematischen Verfassung“ miteinander verbunden, indem sie sich um einen (aus der von Gott geschaffenen Materie) ist nach „allgemeinen mechanischen Gesetzen“ begreiflich zu machen. Sie sind hervorgegangen aus einem im Raume anfangs zerstreuten „Weltstoff“, Beweisgr. Gottes 2 Abt. 7. Btr. (VI 96 ff.). Der jetzt leere Raum des Planetenbaues war einst erfüllt und veranlaßte eine „Gemeinschaft der Bewegkräfte durch alle Gegenden dieses Bezirks, worin die Anziehung unserer Sonne herrscht“. Die Bewegung, welche die Teilchen des Grundstoffes im Zustande der Zerstreuung hatten, ist den Planeten nach der Gliederung des Stoffes in abgesonderte Massen übrig geblieben, ibid. 7. Btr., 3 (VI 104 f.). War in dem Orte, den jetzt der Klumpen der Sonne einnimmt, Materie von stärkeren Anziehungskräften, so entstand „eine allgemeine Senkung hierzu, und die Anziehung des Sonnenkörpers wuchs mit ihrer Masse“. Es ist zu vermuten, daß im Raum die Materien dichterer Art sich in dem Maße häuften, als sie dem Mittelpunkt, dem sie zustrebten, näher waren. In den Bewegungen der Massenteile mußte die nach irgendeiner Seite erworbene Geschwindigkeit in eine „Abbeugung“ ausschlagen. Hierbei kam das Gesetz der Gegenwirkung der Materien zur Geltung, wonach „sie einander so lange treiben oder lenken und einschränken, bis sie sich das minderste Hindernis leisten“. Demgemäß mußten sich die Seitenbewegungen endlich in eine gemeinschaftliche Umdrehung nach derselben Richtung vereinigen, ibid. (VI 105 f.). Da die Teilchen des Weltstoffes einander so lange stoßen oder treiben mußten, bis eines des andern Bewegung nicht mehr stören konnte, so müssen zuletzt nur jene Teilchen schweben bleiben, „die gerade den Grad des Seitenschwunges haben, der erfordert wird, in dem Abstande, darin sie von der Sonne sind, der Gravitation das Gleichgewicht zu leisten, damit ein jegliches sich in freier Bewegung in konzentrischen Zirkeln herumschwinge“. „Diese Schnelligkeit ist eine Wirkung des Falles, und die Bewegung zur Seite eine Folge des so lange dauernden Gegenstoßes, bis alles in die Verfassung der mindesten Hindernisse sich von selbst geschickt hat.“ Die übrigen Teilchen vermehrten den Klumpen der Sonne. Die Abweichung der Bahnen der Planeten vom Kreise beruht darauf, daß sie sich aus Teilchen von verschiedener Höhe her bildeten, ibid. (VII 106 f.). Eine solche mechanische „Kosmogonie“ ist der Religion in keiner Weise entgegen, ibid. 7. Btr., 4 (VII 108 f.); vgl. Zweck. Vgl. Entwicklung, Schöpfung, Äther, Erde.