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»Nein, ich reis’ nur nach Fischamend«

(Weder Lorbeerbaum noch Bettelstab)

Viele fahren über Hütteldorf bis nach Paris,
Dort verspiel’n s’ ihr Geld, uj’, da machen s’ a G’fries.
Viele fahren nach London, bloß so zum Vergnüg’n,
Dort boxen s’ dann, bis s’ a paar Rippenstoß’ krieg’n;
Von dort über Petersburg g’schwind hin nach Mainz,
Dann machen s’ ein’ Abstecher übri in die Schweinz,
Da steig’n s’ auf die Gletscher, tun Wegweiser zahl’n
Und kraxeln so lang, bis s’ auf d’ Nasen herfall’n.
So was ging’ mir ab vor mei’m End’,
Nein, ich reis’ nur nach Fischamend.

Eine Reise nach Asien, so was ist brav,
Da nehmen s’ ein g’fangen, dann ist man ein Sklav’.
In Amerika d’ Wilden, na, da ist’s erst schön,
Die braten ein’ lebendig, hernach kann man gehn.
Vor Afrika warnt ein jeder, der’s kennt,
Fallet ich so einem Negerhändler in d’ Hand’,
Der malt mich mit Kienruß, wer schützt mich davor,
Mischt mich unter d’ andern, verkauft mich als Mohr;
So was ging’ mir ab vor mei’m End’,
Nein, ich reis’ nur nach Fischamend.

No ja, nach’m Nordpol, da ginget’s zur Not,
Aber wissen S’, in Lundenburg, da schlagen s’ einen tot.
Wann bei mir ein Finanzer ein Schnupftüchel find’t,
Wie komm’ ich über Grußbach hinaus oder Gmünd?
Mit die Grenzen is’s z’wider und das is kein Spaß,
Passiert’s ei’m in Passau und man hat keinen Paß.
Da machen s’ ein’ Wirbel, da gibt’s eine Soß,
Ja, beim Reisen is nix als die Wut grenzenlos.
Herrgott, wer kann’s wissen, am End’
Brauch’ ich noch ein Visum für Fischamend!