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Kosmologische Ideen

Kosmologische Ideen. Die kosmologischen „Ideen“ (s. d.) gehen auf das Unbedingte (s. d.) der hypothetischen Synthesis der Glieder einer Reihe, die objektive Synthesis der Erscheinungen, die „unbedingte Einheit der objektiven Bedingungen in der Erscheinung“, KrV tr. Dial. 2. B. 2. H. am Anfang (I 373 f.—Rc 4981); vgl. Weltbegri ff. Die Vernunft fordert die absolute Totalität (s. d.) der Bedingungen bei ihrem Aufsteigen in der Reihe dieser zu immer weiteren Bedingungen eines Gegebenen. „Wenn das Bedingte gegeben ist, so ist auch die ganze Summe der Bedingungen, mithin das schlechthin Unbedingte gegeben, wodurch jenes allein möglich war.“ Die „Synthesis einer Reihe auf der Seite der Bedingungen“ ist die „regressive“ Synthesis, die „auf der Seite des Bedingten von der nächsten Folge zu den entfernteren“ die „progressive“ Synthesis. „Die erstere geht in anteceden-tia, die zweite in consequentia“ (vgl. Episyllogismus). „Die kosmologischen Ideen also beschäftigen sich mit der Totalität der regressiven Synthesis und gehen in antecedentia, nicht in consequentia.“ Regressive Synthesis findet statt bei den Reihen (s. d.) von Zeit und Raum, der Teile der Materie, der Ursachen und Wirkungen, des Zufälligen und Notwendigen. Es sind also vier kosmologische Ideen vorhanden, welche sich beziehen auf: „1. Die absolute Vollständigkeit der Zusammensetzung des gegebenen Ganzen aller Erscheinungen. 2. Die absolute Vollständigkeit der Teilung eines gegebenen Ganzen in der Erscheinung. 3. Die absolute Vollständigkeit der Entstehung einer Erscheinung überhaupt. 4. Die absolute Vollständigkeit der Abhängigkeit des Daseins des Veränderlichen in der Erscheinung“, ibid. 1. Abs. (I 375 ff.—Rc 499 ff.); vgl. Antinomie. Diese Ideen sind (wie alle transzendentalen Ideen der reinen Vernunft) „transzendent“. Sie überschreiten .zwar das Objekt (Erscheinungen) nicht „der Art nach“, da sie es lediglich mit der Sinnenwelt zu tun haben; aber sie treiben die Synthesis (den Regreß) „bis auf einen Grad, der alle mögliche Erfahrung übersteigt“. Man kann sie daher „Weltbegriffe“ (s. d.) nennen, oder die beiden ersten („mathematischen“) Ideen „Weltbegriffe“ in engerer Bedeutung, die beiden anderen („dynamischen“) Ideen aber „transzendente Naturbegriffe“, ibid. (I 383—Rc 508).