Beinährstoffe
Beinährstoffe akzessorische Nährstoffe FRANZ HOFMEISTER 1914 im Anschluß an englischen Physiologen HOPKINS, Nutramine ABDERHALDEN, Vitamine FUNK, die Gesamtheit der unbekannten organischen Nährstoffe, die nicht Eiweiß-, Fett- oder Kohlehydratcharakter haben und trotz ihrer sehr kleinen Menge in der Nahrung für Erhaltung und Wachstum nötig sind. Es sind teils wasser-, teils fettlösliche, stickstoffhaltige Verbindungen. Ihr Fortfall erzeugt Avitaminosen. Sie finden sich in den keimenden Samen, der Rinde der Getreidekörner, frischen grünen Gemüsen und Salat, Tomaten, Kartoffeln, Früchten, dann in tierischen Stoffen: Lebertran, Eiern, Milch, Butter, Hirn, Heringen usw. Fettlöslich sind das antirhachitische und antixerophthalmische A-Vitamin, wasserlöslich das antineuritische B-Vitamin und das antiskorbische C-Vitamin. Am genauesten studiert ist das antirachitische sogenannte A-Vitamin. Erste Versuche der Herstellung durch ultraviolette Bestrahlung von Cholesterin, wodurch ein dem längst als Heil- oder Hilfsmittel bekannten Lebertran ähnliches Präparat gewonnen wurde. Nach neueren Versuchen von WINDAU und anderen scheint nun im Ergosterin der Vorstufe der Vitamine, das Provitamin entdeckt zu sein, das nach Bestrahlung antirachitisch wirkt. Die Stelle der Vitamine für das Pflanzenreich sollen die Phosphatide einnehmen. Bei der Bedeutung, die heute konservierende oder sterilisierende Nahrungsmittel besitzen, ist die Frage wichtig, ob und in welchem Grade sie noch die Vitamine enthalten. Nachprüfung, nur durch Tierversuch möglich, ergab: am empfindlichsten ist Vitamin C, das aber durch den gewöhnlichen Kochprozeß der Tomaten, grünen Erbsen, grünem Kohl, Spinat stärker augegriffen wird. Es wird ferner stark beeinflußt durch den häufig vorkommenden Zusatz von Kupfersalzen zwecks Grünfärbung. Es bleibt aber bei den genannten ziemlich erhalten, besonders in Gläsern. Ganz verloren geht es bei Blumenkohl, Bohnen, Karotten. Die andere Vitamine erhalten sich noch besser. Butter erhält ihren Vitamingehalt sogar nach 4 stund. Erhitzen auf 120°. Am empfindlichsten ist Vitamin B, das geggen Beri-Beri wirkt. Vgl. Avitaminosen.