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Atmung

Atmung Respiration, s. d., die Tätigkeit der Lungen, wobei das Blut Sauerstoff aufnimmt und Kohlensäure abgibt. Innere Atmung die Sauerstoffverzehrung und Kohlensäurebildung in den Geweben: Gewebsatmung. Künstliche Atmung Anregung der darniederliegenden oder aufgehobenen Atembewegungen, nach MARSHALL HALL durch wechselnde Bauch- und Seitenlage, nach SCHÜLLER durch abwechselndes Emporheben und Niederdrücken der Rippenbögen, nach ZIEMSSEN durch Faradisation der Nervi pbrenici, oder durch direkte Lufteinblasung, eventuell mit Überdruckapparat (s. Druckdifferenz-Verfahren) nach MELTZNER-AUER und SAUERBRUCH. Am meisten geübt ist das SYLVESTERsche Verfahren. 2 Gehilfen fassen die Arme des Narkotisierten je oberhalb des Ellbogens und Handgelenkes und ziehen sie bis über den Kopf: Inspiration. Dann Zurückführen der gebeugten Unterarme bis hart an den Brustkorb mit gleichzeitigem, festen Druck gegen diesen: Exspiration. Auch ein Gehilfe allein kann, besonders bei Kindern, dieses Verfahren ausführen. Vgl. auch ESMARCH-HEIBERGs Handgriff. Atmungsapparat 1. Atmungsorgane. 2. Vorrichtung zu Atmungsversuchen, Bestimmung von Sauerstoffaufnahme und Kohlensäure- und Wasserabgabe. 3. Vorrichtung zu Atmungskuren mit verdichteter und verdünnter Luft, Pneumatotherapie. Sauerstoff und Atmungskrämpfe allein auftretende oder mit Lach- und Weinkrämpfen verbundene Anfälle von starker Atembeschleunigung, bei Hysterie. Vgl. Singultus. Atmungsgeräusche die beim Atmen über der Lunge hörbaren Geräusche, vgl. Vesikuläratmen, Pueriles Atmen, Bronchialatmen, sakkadiertes Atmen, Ägophonie, amphorisches Atmen. Atmungsmaske, die bei der Pneumatotherapie und bei der allgemeinen Anästhesieruug benutzte Gesichtsmaske. Atmungstuhl von einem Atmungsleidenden, ZOBERBIER, angegebener, von ROSSBACH empfohlener Stuhl, der durch die Bewegung seiner Armlehnen die Atmung fördert.