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Geschäftiger Müßiggang

Geschäftiger Müßiggang, eine schlagende Antithese, die im Deutschen aus Johann Elias Schlegel zurückgeht der 1743 im 4. Band von Gottscheds Deutscher Schaubühne ein Lustspiel unter dem von einem Holbergschen Stück direkt entlehnten Titel: Der geschäftige Müßiggänger erscheinen ließ. Namentlich Goethe liebt die Wendung sehr. So läßt er Götz von Berlichingen (4. Akt, 1773) seufzen: „Ach! Schreiben ist geschäftiger Müßiggang, es kommt mir sauer an.“ Im gleichen Jahre spricht er in den Frankfurter gel. Anzeigen in einer Besprechung (Hempel 29, 79) von geschäftigen Müßiggängern, die für geschäftige Müßiggänger arbeiten“, und in Wilhelm Meisters Lehrjahren, 1. Bch. 15. Kap. (1795) über die Schauspieler: „Geschäftig im Müßiggange, schienen sie an ihren Beruf und Zweck am wenigsten zu denken.“ Vergl. auch Gottwerth Müller, Siegfried von Lindenberg 2, 417 (Karlsruhe 1791).

Antike Vorbilder weist Büchmann S. 479 reichlich aus Aristophanes, Horaz, Phädrus und Seneca nach.