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Gelehrtenrepublik

Gelehrtenrepublik, ein längst verbreiteter und auch in der Zusammensetzung bereits gebrauchter Ausdruck, der aber doch erst durch Klopstocks 1774 erschienene theoretische Schrift „Die deutsche Gelehrtenrepublik“ eine gewisse Schlagkraft erlangt hat. Denn dies mit allgemeiner Spannung erwartete, dann jedoch mit recht geteilten Empfindungen abgenommene Werk machte ungewöhnlich viel von sich reden. Enttäuschung und Begeisterung kamen gleich sehr zu Worte.

Der Gelehrtenrepublik setzte Schopenhauer die Genialenrepublik der ältesten griechischen Philosophen gegenüber. Vergl. Nietzsche 10, 13 (1873): „So bilden sie zusammen das, was Schopenhauer im Gegensatz zu der Gelehrten-Republik eine Genialen-Republik genannt hat: ein Riese ruft dem anderen durch die öden Zwischenräume der Zeiten zu.“

Nietzsche selbst bildet ebenda S. 256 als herabsetzendes Seitenstück zu dieser Steigerung: „Es genügte ein ehrliches Wort des edlen Zöllner, um in unserer gelehrten Pöbel-Republik fast einstimmig verfehmt zu werden.“