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Fremdsilben

Ich kann auch an dieser Stelle die Bemerkung nicht unterdrücken, dass die Bildungssilben der Worte, die gegenwärtig für die Verwandtschaft der Sprachen wo möglich noch entscheidender sind oder dafür gelten als die Etymologie der Wortstämme, dass — sage ich — die Ableitungssilben selbst vom bloßen Sprachgefühl nicht mit Sicherheit unterschieden werden. Und wenn erst entlehnte Bildungssilben, Fremdsilben möchte ich sie nennen, sich mit einheimischen Stämmen zu neuen Worten verbinden, so ist eine neue Quelle von Irrtümern für die Sprachforschung vorhanden. Wir besitzen solche Fremdsilben auch im Deutschen; Stellage und Takelage sind mit Hilfe der französischen Endung age aus germanischen Worten (der Weg über die Niederlande kann uns gleichgültig sein) entstanden; ebenso haben wir mit Hilfe der französischen Endsilbe ieren neben unzähligen Fremdworten auch Ausdrücke wie stolzieren, halbieren gebildet. "Stolzieren" können wir bis ins Mittelalter zurückverfolgen, "Stellage" bis ins 16. Jahrhundert. Wie aber sollen wir Fremdsilben in den Sprachen der Urzeit entdecken?