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Ton der Empfindung

Ton der Empfindung bzw. Gefühlston [der Empfindung] nennt man das die meisten Empfindungen begleitende Gefühl der Lust oder Unlust. Jeder Reiz greift in die vorhandene Stimmung fördernd oder hemmend ein. Er kann diese bei gleichem Quantum durch seine Intensität oder durch seine Gegensätzlichkeit mehr oder weniger beeinflussen; danach richtet es sich z.B., ob dadurch Lust oder Unlust hervorgerufen wird, oder die dadurch hervorgerufene Unlust nur als Unannehmlichkeit oder als Schmerz empfunden wird. Die Bestimmtheit des Inhaltes einer Empfindung und die Stärke ihrer Betonung stehen im umgekehrten Verhältnis; so zeigen Gesicht und Gehör größere Bestimmtheit und geringere Betonung als die übrigen Sinne. Der Ton bezeichnet nicht das Bewußtsein vom Empfundenen, sondern vom Empfinden selbst; doch ist dies Bewußtwerden nicht selbst eine Empfindung. Dies hat schon Aristoteles (de an. 3, 7, 2) erkannt; Kant stellt die betonte Empfindung als die subjektive der objektiven gegenüber (Kr. d. Urt. § 3). Vgl. Lust, Gefühl. – Domrich, Die psych. Zustände. 1849. Lotze, Medizinische Psych. 1852. Wundt, Grundzüge der physiol. Psychol. I, S. 508 ff.