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Mariendistel

Mariendistel, Frauendistel, Carduus marianus. Sowohl das Kraut, als den Samen schätzten ältere Ärzte sehr hoch. „Das Kraut treibt Schweiß, Harn und die Menses, stillt den weißen Fluss und dient äußerlich wider den anfangenden Krebs der Brust und Nase“ (Woyt l. c. p. 164). Zu Anfang dieses Jahrhunderts zählte dagegen Burdach (System der Arzneimittellehre, 1809. Thl. I. p. 243 u. Thl. III. p. 224) diese Distel zu den obsoleten Dingen. Ganz neuerlich wird aber der Same der Frauendistel von J. G. Rademacher (s. Dessen Schrift: Rechtfertigung der von den Gelehrten misskannten, verstandesrechten Erfahrungsheillehre der alten scheidekundigen Geheimärzte u. s. w. 1843) als überaus wirksam gegen akute Leberleiden, mit fieberhaften Zuständen, Seitenstechen, Husten, blutigem Auswurf verbunden, so wie gegen ähnliche, von Milzaffektionen herrührende Leiden gelobt. Man soll darauf achten, dass die Samenhäute, welche das Wirksamste sind, nicht verloren gehen. Die Dosis ist: vier- bis fünfmal täglich von dem Pulver einen Teelöffel voll mit Wasser.