Nibelungentreue
Zwei Kaiser sind in den Krieg gezogen
und wußten nicht, wie zurückgelangen.
Denn der eine hatte es reiflich erwogen,
drum ists auch dem andern schief gegangen.
Doch hätte gewiß ihm davor gebangt,
wiewohl er alles reiflich bedacht hat,
und er ist nur darum ins Unglück gelangt,
weil der dort ihn nicht davon abgebracht hat.
Und Schulter an Schulter vom Feinde besiegt,
sie gaben für Eisen ihr letztes Gold,
und dieser fühlte sich drangekriegt
von jenem, welcher es nicht gewollt.
Doch jener tat nur, was dieser geplant,
jetzt weiß er, wer ihn hineingezogen.
Er hatte ja nicht im geringsten geahnt,
daß der da sich alles reiflich erwogen.
Wie haben wir drob dieses Leben verbracht
und wie viele Seufzer sind uns verschollen!
Ach, hätte doch dieser nicht nachgedacht,
und hätte doch jener etwas wollen!