Zum Hauptinhalt springen

September 1902

Bezirksgericht

Bezirksgericht. Der Richter redet einer des Diebstahls angeklagten Frau ins Gewissen: Hab’n S’ was g’stohl’n? — Angekl.: I hab’ nix g’stohl’n. — Richter: Wie kommen denn dann die fremden Sachen in Ihren Koffer? — Die Angeklagte erwidert, sie besitze einen Teil dieser Sachen schon seit zwei Jahren. Sie habe sie angeschafft, als sie mit einem Kinde niederkam. — Richter: Sie sind ja gar net verheiratet, wie kann ma denn da a Kind kriegen! — Angekl. (kurz): Ledige Leute kriegen aa Kinder. — Richter: Ja, leider! Schamen S’ Ihna! ...

Vgl.: Die Fackel, Nr. 116, IV. Jahr
Wien, Mitte September 1902.