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Tabes

Tabes lat. tabere schwinden, von den Alten für Äbzehrung, Schwindsucht gebraucht, Tabes  dorsalis ROMBERG Rückenmarkschwindsucht, Rückenmarkdarre, Sklerose der Hinterstränge, häufigste Systemerkrankung des Rückenmarks, jetzt sicher als Spätform der Syphillis mit Spirochäten, erkannt. Die Erscheinungen lassen meist drei (oft vieljährige) Stufenfolgen, Stadien erkennen: 1. blitzartige lanzinierende Schmerzen der Beine, Aufhebung des Kniesehnenreflexes und reflektorische Pupillenstarre. Außerdem oft Analgesie an den Beinen und taktile Hypästhesie am Rumpf. Daneben können vorhanden sein oder zunächst in den Vordergrund treten: Erschwerung der Harnentleerung, Abnahme der Potenz, Augenmuskellähmung, Abnahme der Sehkraft, gastrische Störungen, vgl. Krisen, Krampfhusten, Stimmbandlähmung, Gelenk- und Knochenleiden. 2. Ataxie und ROMBERGsches Zeichen: Schwanken bei geschlossenen Augen. 3. Lähmungen: Augenmuskeln, Blase, Mastdarm, Beine; trophische Störungen, vgl. Arthropathie. Tabes cerebralis Tabes mit Erkrankung der Gehirnnerven, Opticus, Oculomotomis usw. Tabes cervicalis wobei die Erscheinungen zuerst an den Armen auftreten. Tabes infantum bei erbsyphilitischen Kindern. Tabespsychosen Geisteskrankheiten bei Tabeskranken: Verfolgungswahn oder paranoide Formen, meist aber Dementia paralytica, vgl. Taboparalyse. — Friedreichsche Tabes hereditäre Ataxie, s. d. Tabes saturnina chronische Bleivergiftung. Tabes mesaraica, Tabes scrophulosa Pädatrophie, chronische Dickdarmentzündung bei Kindern, mit Fieber, blutigen und eitrigen Entleerungen, äußerster Abmagerung und Schwäche. Vgl. Dekomposition. Tabes lactea Abzehrung nach Galaktorrhöe.