§ 48. Die praktische Wissenschaftslehre.


Der Übergang von der theoretischen zur praktischen Wissenschaftslehre erfolgt durch ein hier nicht näher auszuführendes System von Trieben. Das Ich strebt ins Unendliche und fühlt sich doch begrenzt; es ist zugleich Trieb und Gefühl, Reflexions- und Produktionstrieb. Der letztere oder der Trieb (das Sehnen) nach Realität äußert sich näher als Bestimmungstrieb, weiter als Trieb nach Wechsel, Trieb nach Befriedigung, Harmonie zwischen Trieb und Handeln, die nur im absoluten, d. i. sittlichen Trieb oder praktischen Ich ihr Genüge findet. Der praktische Teil des Fichteschen Systems begründet und bestimmt erst, nach seines Urhebers eigener Aussage (Grundl. der ges. WL. S. 48), den theoretischen, vollendet dadurch die ganze Philosophie und versöhnt sie mit dem gemeinen Menschenverstand, mit dem das theoretische System sie entzweit hatte. Er ist die eigentliche Domäne des sich selbst bestimmenden Fichteschen Geistes, der deshalb in dem System der Sittenlehre besonders deutlich zum Ausdruck kommt. Wir lassen den Philosophen im folgenden möglichst selbst reden.



Inhalt:


I. Grundlegung
II. Anwendungen


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Seite zuletzt aktualisiert: 29.10.2006 
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