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Nichts

Nichts. 1. „Den Begriffen von Allem, Vielem und Einem ist der, so alles aufhebt, d. i. Keines, entgegengesetzt, und so ist der Gegenstand eines Begriffs, dem gar keine anzugebende Anschauung korrespondiert = Nichts, d. i. ein Begriff ohne Gegenstand“ (z. B. der Begriff des Noumenon oder neuer Grundkräfte; „ens rationis“). 2. „Realität ist Etwas, Negation ist Nichts, nämlich ein Begriff von dem Mangel eines Gegenstandes“ (z. B. Schatten, Kälte; „nihil privativum“). 3. „Die bloße Form der Anschauung, ohne Substanz, ist an sich kein Gegenstand, sondern die bloß formale Bedingung desselben (als Erscheinung), wie der reine Raum und die reine Zeit, die zwar Etwas sind, als Formen anzuschauen, aber selbst keine Gegenstände sind, die angeschaut werden (ens imaginarium)“. 4. „Der Gegenstand eines Begriffs, der sich selbst widerspricht, ist Nichts, weil der Begriff Nichts ist, das Unmögliche, wie etwa die geradlinige Figur von zwei Seiten (nihil negativum).“ Also: Nichts als „1. Leerer Begriff ohne Gegenstand, ens rationis. 2. Leerer Gegenstand eines Begriffs, nihil privativum. 3. Leere Anschauung ohne Gegenstand, ens imaginarium. 4. Leerer Gegenstand ohne Begriff, nihil negativum.“ „Man sieht, daß das Gedankending (n. 1) von dem Undinge (n. 4) dadurch unterschieden werde, daß jenes nicht unter die Möglichkeiten gezählt werden darf, weil es bloß Erdichtung (obzwar nicht widersprechende) ist, dieses aber der Möglichkeit entgegengesetzt ist, indem der Begriff sogar sich selbst aufhebt. Beide sind aber leere Begriffe. Dagegen sind das nihil privativum (n. 2) und ens imaginarium (n. 3) leere Data zu Begriffen.“ „Die Negation sowohl als die bloße Form der Anschauung sind, ohne ein Reales, kein Objekt“, KrV tr. Anal. Anh. Anmerk. zur Amphibolie (I 312 f.—Rc 378 ff.). Vgl. Vorles. über Metaphys., S. 69, 277 ff. Vgl. Gegensatz.