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Bulbärparalyse

Bulbärparalyse Lähmung des verlängerten Marks, akut durch Blutungen, Druck von Brüchen oder Verrenkungen der Halswirbelsäule, chronisch durch Wirbelentzündung, Geschwülste, Aneurysmen u. dgl. Progressive Bulbärparalyse fortschreitende Lähmung des verlängerten Marks durch einfachen Schwund seimer Nervenkerne, verwandt mit der spinalen progressiven Muskelatrophie und der amyotrophischen Lateralsklerose, deren Ausgang sie oft bildet. Ihren Zeichen nach heißt sie Paralysis labio-glosso-laryngea. Bulbärparalyse ohne anatomischen Befund OPPENHEIM, Myasthenia gravis pseudo-paralytica JOLLY, Pseudobulbärparalyse, von ERB 1878 beschriebene, in den Erscheinungen der Bulbärparalyse sehr ähnliche Krankheit ohne bekannte anatomische Grundlage, wobei es sich weniger um völlige Lähmung der befallenen Muskeln als um abnorme Ermüdbarkeit, bis zur Unfähigkeit, handelt; nach WEIGERT wahrscheinlich polyglandulären Ursprungs, mit Beteiligung des Thymus und Muskelinfiltraten; heilbar, aber zuweilen durch allgemeine Erschöpfung tödlich endend.