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<Nähe des Todes>

1. Fassung

Lange lauscht der Mönch dem sterbenden Vogel am Waldsaum
O die Nähe des Todes, die beinerne Stätte am Hügel
Der Angstschweiß der auf die wächserne Stirne tritt.
Der weiße Schatten des Bruders, der den Hohlweg herabläuft.

Der Abend ist in die dunklen Dörfer der Kindheit gegangen
Der Weiher unter den Weiden
Füllt sich mit den roten Gulden trauriger Herbste.

O die dicken Ratten im Stroh!
Der Blinde, der abends wieder am Weg steht
Die Stille grauer Wolken ist auf den Acker gesunken.

Spinnen verhangen die weißen Höhlen der Schwermut
Da aus des Einsamen knöchernen Händen
Der Purpur seiner nächtlichen Tage hinsinkt —
Leise des Bruders mondene Augen.

O schon lösen in kühleren Kissen
Vergilbt von Weihrauch sich der Liebenden schmächtige Glieder.