Ein Abend
Am Abend war der Himmel verhangen.
Und durch den Hain voll Schweigen und Trauer
Fuhr ein dunkelgoldener Schauer.
Ferne Abendgeläute verklangen.
Die Erde hat eisiges Wasser getrunken,
Am Waldrand lag ein Brand im Verglimmen,
Der Wind sang leise mit Engelstimmen
Und schaudernd bin ich ins Knie gesunken,
In’s Haidekraut, in bittere Kressen.
Weit draußen schwammen in silbernen Lachen
Wolken, verlassene Liebes wachen.
Die Haide war einsam und unermessen.