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988. Lotterbube¹⁾. Taugenichts²⁾.

1) Young rascal.
Coquin, vaurien.
Furbo, furfante.
2) Good-for-nothing; useless fellow.
Un propre à rien, vaurien, gamin.
Fannullone, buono a nulla.

Der Lotterbube, im älteren Neuhochdeutsch dafür auch der Lotter (mittelniederdeutsch lodder, Possenreißer, Gaukler, Taugenichts, mittel-niederländ. lodder, Lump, angelsächs. loddere, Bettler, altnord. loddari, Spielmann) ist ursprünglich ein Bettler, Possenreißer oder Gaukler, der als Nichtstuer auf lauter mutwillige oder schlechte Streiche verfällt. Daher heißt dann das Wort soviel wie: nichtswürdiger Landstreicher, der sich schlaff und schlapp herumtreibt und überall Unfug stiftet. Das müßige Herumtreiben ist das charakteristische Zeichen des Lotterbuben. Er ist ein Faulenzer und Tagedieb. Der Taugenichts ist eine Bezeichnung, die nicht so stark ist wie Lotterbube. Als Taugenichts bezeichnet man den, der zu keinem ernsten Geschäfte, zu keiner Arbeit zu gebrauchen ist, der alles verkehrt anfaßt und nichts zustandebringt. Er versagt daher in allen Stellen, der Hang zum Nichtstun ist bei ihm so groß, daß er sich oft listig der Arbeit entzieht. Doch kann der Taugenichts ein liebenswürdiger Schlingel sein, der nur aus mangelnder Erkenntnis dessen, was das Leben von uns fordert, den rechten Ernst vermissen läßt. Daher wird das Wort häufig auch mit nicht zu strengem Tadel angewendet, z. B. „kleiner Taugenichts“ und berührt sich mit Schelm. Lotterbube dagegen enthält stets einen starken Tadel.