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Pleite

Pleite, ein seit den fünfziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts eingebürgertes Stichwort für größere oder kleinere Bankrotte. Im Kladd. 1856, 173 heißt es: „Ultimo! Die große Pleite Ist gekommen der Papiere usw.“ Ebenda liest man 1857, 218 von einer „Pleiten=Epidemie“ und S. 239 das ergötzliche Zwiegespräch:

 
Müller: Was heeßt denn eijentlich: Perpetuum mobile?
Schultze: Wenn etwas jar nich aufhört.
Müller: Ach sooo! Also was wir jetzt auf Deutsch „pleite“ nennen?

Der Ausdruck entstammt der Gaunersprache (von hebr. plêtô — Flucht). Vergl. vor allem Kluge, Rotwelsch 1, 384 f., wo in einer Liste der Berliner Verbrechersprache (von 1847) bereits die moderne Bedeutung verzeichnet wird. Siehe auch Sanders, Fremdw. 2, 284.