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Emplastrum antarthriticum

Emplastrum antarthriticum. Vor wenigen Jahren lernte ein Arzt von den Fischern auf Helgoland ein Pflaster gegen akute Gicht, schmerzhafte Rheumatismen, Hautgeschwüre und Flechten kennen, was von ausgezeichneter Wirkung ist und schnell alle Schmerzen vertreibt, wie dieses meine eigenen Erfahrungen bestätigen. So gebrauchte es untern anderen ein Mann, der trotz angewandter Blutegel und knapper Diät seit 14 Tagen wegen des Podagras vor Schmerz nicht schlafen, noch weniger auf den Ballen des Fusses treten konnte. Nach zwei Tagen waren Schmerz und Röte verschwunden und der Mann konnte schon ausgehen. Die Bereitung des Pflasters ist diese:

Nr. 72. Nimm: schwarzen Teer, zwei Lot, gelbes Wachs, anderthalb Quäntchen; nachdem beides auf Kohlen flüssig gemacht, setzt man anderthalb Quäntchen Schwefelleber (Calcaria sulphurato-stibiata) hinzu, rührt Alles um, streicht es rasch auf dickes Leder und legt es noch warm auf den leidenden Teil. — Das Pflaster bleibt ruhig liegen, bis es von selbst abfällt, was meist erst den neunten Tag der Fall ist. Sind alsdann Hautröte und Schmerz, z. B. beim Podagra, noch nicht völlig verschwunden, so wird noch einmal das Pflaster, frisch bereitet, wieder aufgelegt. (S. Droste in Holscher’s Hannov. med. Annalen. 1837. Bd. 2. Heft 4.)