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2) Scharfe Pflanzengifte

2) Scharfe Pflanzengifte. Die Zaunrübe, das Euphorbium, die Ranunkeln, besonders Ranunculus sceleratus, die Meerzwiebel, Herbstzeitlose, das Gummigutt, der Seidelbast, die Kokkelskörner, die giftigen Schwämme, die Krähenaugen, der Sevenbaum, Eisenhütchen, Fingerhut, Küchenschelle u. s. w. gehören hierher.

Zufälle. Sind denen der metallischen Vergiftung ähnlich, doch meist nicht so heftig. Vorzüglich bemerken wir Würgen, Erbrechen, große Angst, heftige Durchfälle oder starke Leibesverstopfung, Koliken, Zuckungen, Unruhe, aber keine Schlummersucht.

Hilfe im Allgemeinen. Ist das Gift noch nicht lange genossen und noch kein freiwilliges Erbrechen erfolgt, so gebe man ein Brechmittel aus vier bis sechs Gran Brechweinstein, in vier Unzen Wasser gelöst, wovon alle fünf Minuten zwei Esslöffel voll genommen werden. Darauf muss der Kranke, sobald einmal Erbrechen erfolgt ist, viel frisch gemolkene, ungekochte, noch warme Kuhmilch, alle drei bis vier Minuten ein Bierglas voll, trinken und alle Viertelstunden zwei Esslöffel voll Baumöl oder mildes Leinöl nehmen. Wird beides auch stets weggebrochen, so ist dies doch sehr heilsam, indem dadurch das Gift verdünnt und ausgespült wird. Milch und Öl, in großer Menge gegeben, sind bei jeder Vergiftung zuträglich, daher das erste Mittel, wozu man greifen muss, wenn man das Gift noch nicht kennt. Nur allein die Vergiftung durch spanische Fliegen erlaubt den Gebrauch des Öls nicht, wohl aber der Milch.