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6) Käsegift

6) Das Käsegift. Abgesehen davon, dass Käse durch Kupfer- oder Bleiteile, oder durch giftigen Samen, den man aus Verwechselung für Kümmel genommen, oder durch Milch von krankem Viehe, am häufigsten wohl durch Unvorsichtigkeit, indem man in einem kupfernen oder messingenen Gelasse die saure Milch hat stehen und erkalten lassen, — zum Gift werden kann, — kennt man seit dem vorigen Jahrhundert noch ein eigentümliches Käsegift, welches beim bereits fertigen Käse sich durch freiwillige Zersetzung und Fäulnis bildet (Käsesäure nach Proust; saures Käsefett nach Sertürner; Wittings oxydierte Fettsäure). —

Zufälle: Schwindel, Kopfschmerz, Beklemmung, Magendrücken, Leibschmerz, Übelkeit, Erbrechen von Massen, die einen pikanten Käsegeruch verraten, Diarrhöe, Zittern, Ohnmachten, Krämpfe u.s.w.

Hilfsmittel. Zuerst ein Brechmittel ans Ipecacuanha, hinterher Mehlbrei mit Milch, eine Auflösung von einem halben Lot Pottasche in einem Pfund Flusswasser, wovon alle Viertelstunden eine halbe Obertasse voll genommen wird. Im Notfall dient auch Brausepulver, Selterser Wasser, Zitronensaft mit Wasser, starker Kaffee.