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6) Sauerstoffverbrauch

Die Menge der Nahrung, welche der tierische Organismus zu seiner Erhaltung bedarf, steht in einem geraden Verhältnis zu der Menge des aufgenommenen Sauerstoffs. In gleichen Zeiten ist der Sauerstoffverbrauch ausdrückbar durch die Menge der Atemzüge; es ist klar, dass bei einem und demselben Tiere die Menge der zu genießenden Nahrung wechselt, je nach der Stärke und Anzahl der Atemzüge. Ein Kind, dessen Respirationswerkzeuge sich in größerer Tätigkeit befinden, muss häufiger und verhältnismäßig mehr Nahrung zu sich nehmen, als ein Erwachsener; auch kann es den Hunger weniger leicht ertragen. Eben so ist’s bei Frauenzimmern; sie atmen im Ganzen rascher und verdauen rascher, als Männer, werden daher auch schneller wieder hungrig, und können nie so lange den Hunger ertragen, als unser Geschlecht. — Ein Vogel stirbt bei Mangel an Nahrung den zweiten oder dritten Tag, eine Schlange, die in einer Stunde kaum so viel Sauerstoff verzehrt, dass die davon erzeugte Kohlensäure wahrnehmbar ist, lebt drei Monate und länger ohne Nahrung. Ein Mensch, der sich sehr viel im Freien bewegt und sich viel mit körperlichen Arbeiten beschäftigt, hat mehr Appetit und der Hunger stellt sich früher und stärker bei ihm ein, als bei Personen, die den ganzen Tag ruhig im Hause, am Schreibtisch oder im Bett zubringen, langsam atmen und weder den Geist, noch den Körper anstrengen, sondern gleich den Amphibien fortvegetieren.