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358. Dennoch¹⁾. Doch²⁾. Demungeachtet³⁾. Gleichwohl⁴⁾.

1) Still, yet.
2) Yet.
3) Notwithstanding.
4) Nevertheless
1) Cependant (pourtant).
2) Toutefois (cependant).
3) Nonobstant (malgré cela tout de même).
4) Pourtant.
1) Pure (però).
2) Tuttavia (pertanto).
3) Ciò nondimeno, ciò nonostante.
4) Nonostante, malgrado.

Demungeachtet bezieht sich nach seiner Zusammensetzung auf einen vorhergegangenen Satz, der völlig gewiß ist, während doch und dennoch sich auf einen ungewissen beziehen kann, z. B. in konzessiven Sätzen, bei denen der Nachsatz gewiß ist. „Verlängerte sich auch dein Leben nach deinem Wunsche, und sähst du auch Jahrhunderte, so wird der Tod doch ewig dir, wie allen Menschen, bevorstehen.“ Bode. Hier ist der Nachsatz gewiß und der Vordersatz ungewiß; es kann daher nicht demungeachtet heißen. Demungeachtet (demohngeachtet, dessenungeachtet) sagt eigentlich, daß das, was im Vordersatze enthalten ist, gar nicht berücksichtigt werden soll; doch und dennoch bedeuten, daß eine Folge, die man nach dem Vordersatze erwartet hätte, verneint wird. Dennoch (eig. dann noch, d. i. sogar zu diesem Zeitpunkte noch) hebt den Widerspruch mit dem Erwarteten noch schärfer hervor, als doch. „Freilich liegt höhere Schönheit in unserm Gehirn, als in unsern Taten; aber demungeachtet kannst du zufrieden sein.“ Leisewitz, Jul. v. Tar. „Löschen wollt ich, patschte zu, | doch es brennt beständig.“ Goethe, Stirbt der Fuchs. „Niemand sollte fehlen, und dennoch fehlt der eine | Reineke Fuchs, der Schelm.“ Goethe, Rein. F. I, 13. „Auch uns zwang die Not nun, uns einzurichten. Uns schien es so viel, als auf Rettung verzichten, doch hofften wir dennoch von Tag zu Tage, Wochen, Monde vergingen, doch wir hofften, hofften immer noch.“ Gustav Falke, Die Schiffbrüchigen. Mynheer der Tod, 2. Aufl. 1900, S. 157. Bei doch wird das Entgegenstehende oft gar nicht ausgesprochen, sondern es wird nur im allgemeinen als vorhanden angenommen; dann steht doch gewöhnlich ohne Vordersatz in der Mitte des Satzes, z. B. „Sprech’ er doch nie von Freiheit, als könn’ er sich selber regieren.“ Goethe, Herm. u. Dor. VI. Gleichwohl verbindet solche Sätze miteinander, aus deren letzterem erkannt wird, daß das in dem ersteren Ausgesagte entweder überhaupt nicht recht und wahr sei, oder wenigstens nicht so allgemein wahr, als es ausgesagt wird, und umgekehrt. „Die Jesuiten möchten gern für strenge Sittenlehrer angesehen sein; gleichwohl erlauben sie vieles, was dem wahren Sittengesetze entgegen ist.“ „Man sagt, Nero habe alle Menschen gehaßt; gleichwohl habe er die Poppaea geliebt.“ Gleichwohl ist gleichsam ein umgekehrtes dennoch; während dennoch eine unerwartete Folge andeutet, fügt gleichwohl gewöhnlich eine unerwartete Voraussetzung bei, die eigentlich nicht das zur Folge haben kann, was im ersten Satze gesagt worden ist.