Zum Hauptinhalt springen

Pluralismus

Pluralismus (nlat.) nennt man die Annahme, daß die Welt aus einer Vielheit einzelner Wesen bestehe. Dahin gehört der Atomismus, die Monadologie und die Herbart Lotzesche Metaphysik. Der Pluralismus kann im Wesen entweder Dualismus sein, wenn Geist und Körper als wesentlich geschieden zugleich angenommen werden, oder Monismus (Materialismus, Idealismus, Identitätslehre), wenn die Vielheit der Wesen gleichartig entweder nur als materielle oder nur als geistige oder als absolute Einheiten gedacht werden. Als Monismus ist er entweder Realismus, wie im Atomismus, oder Idealismus, wie im Platonismus und der Monadenlehre, oder Idealrealismus wie bei Herbart und Lotze. Kosmologischer Pluralismus bedeutet soviel als die Annahme mehrerer von Menschen bewohnten Welten. Kant (1724-1804) versteht in seiner Anthropologie § 2 unter Pluralismus eigenartig die dem Egoismus entgegengesetzte Denkungsart „sich nicht als die ganze Welt in seinem Selbst befassend, sondern als einen bloßen Weltbürger zu betrachten und zu verhalten.“