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Aphasie

Aphasie (gr. aphasia), Sprachlosigkeit, ist nach dem jetzigen Sprachgebrauche eine vorübergehende oder dauernde Erkrankung unseres inneren Sprachorgans. Der Kranke vermag sich nicht auf die Worte zu besinnen, welche er brauchen möchte, oder kann nicht artikulierte Laute hervorzubringen. Die Intelligenz ist dabei unversehrt. Die Aphasie entsteht häufig aus einer Entzündung der inneren Herzwand, wodurch sich ein Faserstoffgerinnsel bildet, welches, durch den Blutstrom in die Gehirnarterie verschleppt, dort einen Bluterguß, resp. die Zertrümmerung des Sprachorgans veranlaßt. – Die Skeptiker verstanden unter Aphasie die Enthaltung von bestimmten Aussagen und Urteilen, welche aus der Einsicht in die Unmöglichkeit entspringt, etwas Bestimmtes zu behaupten. Vgl. Akatalepsie, Aoristie, Epoché;. Kußmaul, Die Störungen der Sprache 1885.