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Hopfen

Hopfen, Humulus Lupulus femina L. Der bekannte, bitter-gewürzhaft schmeckende und eigentümlich aromatisch riechende Hopfen, mit Malz infundiert, das beste Ingredienz zu einem jeden guten Bier (s. d.), ist als Hausmittel sowohl innerlich, als äußerlich in Süddeutschland, Frankreich, England etc. sehr beliebt. Kindern, welche an der englischen Krankheit und Darrsucht leiden, legt man einen mit Hopfen, oder auch mit Farrenkraut (Filix mas) gestopften Sack unter das Lager, worauf sie des Nachts schlafen (s. Osiander 1. c. p. 345). Kräuterkissen mit Hopfen, Flieder und Wermut rühmt man gegen rheumatische Schmerzen im Kopf und in den Gliedern, so wie auch zur Zerteilung der Gesichts- und Gliederrose.

Eine Abkochung von zwei Lot guten Hopfen mit einem Maß Wasser, täglich getrunken, heilte bei einem alten verschleimten Mann, der an schwarzem Erbrechen (Morbus niger, Melaena) litt, dieses Übel, so wie auch die gleichzeitige Verdauungsschwäche dadurch gehoben wurde. Gegen Gicht und Steinplage ist ein gut gehopftes Bier statt des Weins zu empfehlen. (S. Bier.) Ich kenne Menschen, welche sich allein dadurch von genannten Übeln wieder herstellten.