Zum Hauptinhalt springen

Gurke

Gurke (Cucumis sativus Linn.). Der frisch ausgepresste Gurkensaft ist ein herrliches, kühlendes Mittel in Fiebern, bei den Blutwallungen und der Gesichtsröte nervöser Frauen im Alter der aufhörenden Regeln, besonders aber bei Schwindsüchtigen mit der eigentümlich zirkumskripten Wangenröte. Man lässt täglich mehrere Tassen davon trinken. Er wird so bereitet, dass man auf die geschälten und in dünne Scheiben geschnittenen Gurken etwas Salz streut und sie eine Viertelstunde später auspresst. — Die getrocknete Rinde von den reif gewordenen, gelb aussehenden Gurken ist ein gutes Mittel gegen Frostschäden. Der Same wird herausgenommen und die Rinde mit den inneren weichen Teilen an der Sonne getrocknet und aufbewahrt. — Dmitriefsky, der das Mittel von russischen Bauern kennen lernte, machte Versuche damit und lobt seine große Wirksamkeit. Ein Kranker hatte beide Hände erfroren und litt schon seit drei Tagen an den heftigsten Schmerzen. Er hatte Fieber, beide Hände waren stark geschwollen, bis an den Vorderarm, und es befanden sich auf der Hand mehrere, mit einer dunklen Flüssigkeit gefüllte Blasen. Alle bisher angewandten Mittel waren ohne Erfolg geblieben. D. erweichte die trocknen Gurkenrinden zuerst in warmem Wasser, und bedeckte nun die Hände des Kranken mit der inneren Seite derselben. Schon nach einigen Minuten ließen die Schmerzen nach, und der Kranke, der seit drei Tagen kein Auge geschlossen, versank in sanften Schlummer. Es wurde verordnet, die Gurkenrinde, sobald sie trocken geworden, mit frischer zu vertauschen. Den folgenden Tag fand D. den Kranken munter und vergnügt, und als derselbe ihm seine Hände zeigte, konnte er kaum seinen Augen trauen. Die Röte und Geschwulst waren völlig verschwunden, die Blasen abgetrocknet, die Schmerzen hatten sich gänzlich verloren; nur in den Fingerspitzen fühlte der Kranke noch einiges Jucken. Die Rinde, welche im Anfange sehr schnell trocknete, war sechsmal gewechselt worden. (S. die russische Zeitschrift: „Der Gesundheitsfreund“ und Berl. Med. Vereinszeitung 1841 Nr. 41 S. 199.) Eingemachte Salz-, Essig- oder Senfgurken, mit Brot verzehrt, sind das beste Erwärmungsmittel, wenn man in der Winterkälte auf Reisen, in der Kirche oder sonst wo sehr durchgefroren ist.