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d) Allgemeine Selbstbewegungen

Zu den allgemeinen Selbstbewegungen, die in der Regel den einseitigen vorzuziehen sind, rechnen wir: das Schwimmen, Ringen, Boxen, Klettern, Springen, Tanzen, so wie verschiedene Spiele, welche mit körperlicher, allgemeiner Anstrengung verbunden sind, z. B. Billard, Kegeln, Ballspiel u. s. w. — Von allen diesen Bewegungen ist das Schwimmen unstreitig die nützlichste, zweckmäßigste und gesündeste, und erfordert bei gehöriger Anweisung den geringsten Aufwand von Kraft. Wir können sie nicht dringend genug, schon für das Jugendalter, bei Knaben und Mädchen empfehlen. Nichts stärkt den Körper mehr, nichts wirkt kräftiger auf seine vollständige Ausbildung, als das Schwimmen. Denn es wirkt als Bewegung und als Bad in fließendem Wasser doppelt wohltätig, und wird auch solchen Kranken trefflich bekommen, denen man überhaupt Bewegung und kalte Bäder verordnet (s. Bad). — Aber bei vollem Magen kann es die Verdauung stören, bei großer Sonnenhitze Blutandrang zum Kopf machen u. s. f.

Gegen unsere moderne Art zu tanzen eifert Hofmann (l. c. p. 69) mit Recht. Er verlangt, dass man mäßig, in freier Luft und in angemessener, nicht enger, drückender Kleidung tanzen soll. „Aber man tanzt in überfüllten Räumen, in einer, durch die Ausdünstungen der Menschen, den Staub des Fußbodens, den Dampf der Lampen und Lichter u. s. w. erhitzten und verdorbenen Atmosphäre, in einer so pressenden Kleidung, dass ein freier voller Atemzug zur Unmöglichkeit wird. — — Es erscheinen auf unsern Bällen, welche schon dem Gesunden, Kräftigen mannigfache Gelegenheit zum Erkranken geben, schwächliche Knaben und Mädchen, bei denen die Brustorgane erst in der Ausbildung begriffen sind, ja selbst Schwindsucht-Kandidaten. Törichte Verblendung sonst so zärtlicher Eltern! Ihr vergiftet sie dadurch geistig und körperlich. Ihr regt zu früh in ihnen den Geschlechtstrieb auf, Ihr gewöhnt sie zu früh an Vergnügungen und Zerstreuungen, die für ihr Alter noch nicht passen, — Ihr raubt ihnen die Kindheit; Ihr macht sie zu früh reif; Ihr weckt Gefühle und Leidenschaften in ihnen, die verderblich auf Geist und Körper wirken müssen. Ihr gestattet und treibt sie zu Anstrengungen an, denen ihr noch unausgebildeter, schwächlicher, kränklicher Körper erliegen muss. Eitelkeit, Putzsucht, Vergnügungssucht, frühzeitige Liebeshändel u. s. w. sind auf der einen Seite, Bleichsucht, Schwindsucht auf der anderen Seite die häufigen Folgen von diesem tollen Beginnen.“

Nach Hofmann sollten nur Mädchen, die das 18te, und Jünglinge, die das 20ste Lebensjahr zurückgelegt haben, auf unsere Bälle kommen. — Unter allen Spielen ist das Kegel-, Billard-, Ball- und Reifspiel wegen der trefflichen Motion dabei, zumal im Freien, für alle, an Unterleibsstockungen leidende Personen besonders anzuraten, dagegen muss vor dem stundenlangen Sitzen an Spieltischen sehr gewarnt werden.