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1363. Vater¹⁾. Erzeuger²⁾. Papa³⁾.

1) Father.
2) Begetter, generator, genitor.
3) Papa.
1) Père.
2) Père; mes parents; générateur.
3) Papa.
1) Padre.
2) Genitore.
3) Papà, babbo.

Vater ist die übliche Bezeichnung des männlichen Oberhauptes einer Familie, wie Mutter die des weiblichen. Beide zusammen nennt man die Eltern. Vater ist sowohl in der Umgangssprache, wie in der gewöhnlichen Schriftsprache, als auch in gehobener, dichterischer Sprache in Gebrauch, z. B. „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß dir’s wohl gehe und du lange lebest auf Erden.“ Die Bezeichnung Vater wird auch auf Gott übertragen, indem Christus sein Sohn ist und wir durch Christus wieder die Kinder Gottes sind. „Teil Welten unter sie, nur Vater, mir Gesänge.“ Schiller. Ähnlich nennt man die Natur gern die große Mutter, die uns alles gibt. Zeuger, oder gewöhnlich Erzeuger, daneben Erzeugerin oder Gebärerin für Mutter, sind umschreibende Ausdrücke der Namen Vater und Mutter und werden nur in gehobener Sprache angewendet. „Ihm bin ich ein Sohn, und er rühmt sich meinen Erzeuger.“ Voß. „Zeugerin ist ja die Erd'.“ Voß. „Dem Erzeuger jetzt, dem großen, | gießt Neoptolem des Weins. | Unter allen ird’schen Losen, | hoher Vater preis’ ich deins.“ Schiller. Papa und Mama sind Naturlaute der Sprache, mit denen die kleinen Kinder zuerst, wenn sie kaum die ersten Laute stammeln können, Vater und Mutter benennen, die dann aber unter Einfluß französischer Sitte zur Bezeichnung von Vater und Mutter im trauten Familienverkehr überhaupt Mode geworden sind. Daß sich diese Worte bei uns so fest eingebürgert haben, erklärt sich wohl daraus, daß die Namen Vater und Mutter ebenso wie die Bezeichnungen Sohn und Tochter als Gattungsnamen uns zu hoch und dadurch zugleich zu förmlich und kalt für die Anrede im trauten Familienverkehr erschienen. Die Eltern reden aus diesem Grunde die Kinder auch nicht mit Sohn und Tochter, sondern mit dem Namen der Kinder an. Es würde unschicklich sein und pietätlos zugleich, wenn Kinder ihre Eltern mit dem Namen anreden wollten; da sind nun in die Lücke, die hier die Sprache ließ, die Ausdrücke Papa und Mama eingeschlüpft. Doch werden erfreulicherweise „ Vater“ und „Mutter“ gegenwärtig in der Familie immer mehr verwendet. In gehobener Sprache sind Papa und Mama natürlich völlig undenkbar, da steht Vater und Mutter, wie man ja auch in Dichtungen die Kinder nicht mit dem Namen anredet, sondern mit den Bezeichnungen Sohn und Tochter, z. B. „Sohn, da hast du meinen Speer."