Zum Hauptinhalt springen

267. Beherzt¹⁾. Mutig²⁾. Kühn³⁾. Tapfer⁴⁾. Herzhaft⁵⁾.

1) Valorous.
2) Courageous.
3) Daring, bold.
4) Brave, valiant.
5) Stouthearted.
1) Courageux.
2) Courageux (valeureux).
3) Hardi.
4) Brave.
5) Intrépide.
1) Animoso.
2) Coraggioso.
3) Ardito.
4) Valoroso, prode.
5) Intrepido.
  1. Aus der Verachtung der Gefahr und des Widerstandes überhaupt, indem man sie, es sei aus welchen Gründen, für gering hält, entsteht die Kühnheit (von kühn, mhd. küen, küene, ahd. chuoni, kühn, kampflustig, stark; altnord. kœnn — geübt, erfahren in einer Sache, engl. keen = scharf). Die Kühnheit kann daher auch oft aus der Unbekanntschaft mit der Gefahr entstehen. Ein neuer Soldat wagt oftmals kühnere Unternehmungen, weil er die damit verknüpften Gefahren nicht kennt; solche unerfahrene junge Kämpfer nannten unsere Vorfahren dummkühn (tumbküen). „Kühn durchs Weltall steuern die Gedanken, | fürchten nichts — als seine Schranken.“ Schiller, Melancholie an Laura. 2. Vertrauen auf seine Kräfte, indem man gewiß hofft, den Widerstand zu überwinden, der Gefahr zu entgehen, gibt Mut (eig. das Innere, die Seele, die Gesinnung). Ein geschlagenes Heer ist mutlos, es hat kein Vertrauen auf seine Kräfte; es erhält einen Teil seines Mutes wieder, wenn es Verstärkung erhält. „Mut und Bescheidenheit sind die unzweideutigsten Tugenden.“ Goethe, Spr. i. Pr. 501. 3. Das Ertragen der Übel, die die Menschen am meisten zu scheuen pflegen, das Ausharren in übler Lage ist Tapferkeit (ahd. tapfar = lastend, gewichtig, schwer; daraus entwickelt sich die Bedeutung: einer, der anhaltend und mit Nachdruck kämpft; Gegens. feig). Es gehört eine große Tapferkeit dazu, mitten in einem Kanonenfeuer sich zu halten, ohne weder zu rasch vorwärts zu gehen, noch zurückzuweichen. Der Kühne wagt, der Mutige greift an, der Tapfere weicht nicht. „Gordon: Zu Henkers Dienst drängt sich kein edler Mann. Butler: Kein mutiger erbleicht vor kühner Tat.“ Schiller, Wallenst. T. IV, 6. „Zart oder tapfer, hast du stets gewußt | sie (die Frauen) liebenswert und edel vorzustellen.“ Goethe, Tasso II, 1. 4. Zu gefährlichen Unternehmungen, wenn sie glücklich ausgeführt werden sollen, gehört rascher Entschluß, ohne langes Bedenken der Gefahr und des bevorstehenden Übels, verbunden mit kräftigem Handeln, das durch keine Furcht gelähmt wird; diese Eigenschaft ist die Herzhaftigkeit (herzhaft = Herz, Mut habend; Gegens. zaghaft). Beherzt (Gegens. verzagt) zeigt bloß das furchtlose Handeln in einem bestimmten Falle an; herzhaft die gewohnte Gemütseigenschaft der Furchtlosigkeit. Selbst ein furchtsames Weib kann durch eine heftige Leidenschaft auf kurze Zeit beherzt gemacht werden. „Das Mögliche soll der Entschluß | beherzt sogleich beim Schopfe fassen.“ Goethe, Faust, Vorsp.