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624. Galgenschwengel¹⁾. Galgenstrick²⁾. Galgenvogel³⁾. Galgenschelm⁴⁾.

1) & 2) Hang-dog, good-for-nothing, young scamp, young hemp.
3) Gallowsbird.
4) Hang-dog.
1) & 2) Pendard, gibier de potence.
3) & 4) Homme de sac et de corde.
1) & 2) Scampaforca, squassaforche.
3) & 4) Impiccato, uomo da forca, avanzo di forca.

Alle vier Ausdrücke sagen aus, daß jemand durch sein nichtsnutziges Verhalten reif für den Galgen ist. Der allgemeinste und auch in der guten Schriftsprache übliche Ausdruck ist Galgenschelm. Am nächsten steht diesem Galgenvogel (der Gehenkte wurde vom Volke mit einem am Galgen hängenden Vogel, den der Wind hin und her bewegte, verglichen; als Galgenvogel galt aber auch der den Galgen umschwärmende Rabe). Galgenvogel wird auch in milderem Sinne in der Bedeutung: „loser Vogel“ gebraucht. Die derbsten Ausdrücke sind Galgenstrick, d. i. eigentlich: reif für den Strick des Henkers, und Galgenschwengel (eigentlich: der am Galgen hängende Bösewicht, der, weil ihn der Wind hin und her bewegt, mit dem Schwengel einer Glocke verglichen wird, wie denn der Galgen auch Feldglocke genannt wurde). Das aus „Galgenstrick“ gekürzte „Strick“ wird auch in milderer Form verwendet, z. B. „Du Strick“, d. i. du loser Schelm. Eine Mutter nennt ihr Kind wohl zärtlich auch einmal einen kleinen, wilden „Strick“. Gerade derbe Ausdrücke werden zuweilen als Kosenamen gebraucht (vgl. Luder, Art,2).