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218. Backen¹⁾. Wangen²⁾.

1) & 2) Cheeks.
2) Being used in more elegant and poetical language.
1) & 2) Les joues.
2) S’employant de préférence dans le langage élégant et poétique.
1) Le guance.
2) Le gote.

Wange wird nur von der äußeren Gesichtsfläche unter den Augen gebraucht; Backen (eig. der Backe, auch die Backe, doch ist der Gebrauch als fem., der irrtümlich zuweilen für edler gehalten wird, weniger gut) hingegen bezeichnete ursprünglich wohl das Knochengerüst der Wange, und wird daher von dem ganzen fleischigen Gesichtsteile gebraucht, der sich zu beiden Seiten der Nase bis zum Ohre befindet, und zwar sowohl von dem Innern, als von dem Äußern dieses Gesichtsteiles. Wenn ich mich inwendig im Munde geschnitten hätte, sei es oben oder unten, so würde ich sagen: Ich habe mich in den Backen geschnitten, nicht: in die Wange. Der Backen schließt daher auch die unteren Seitenpartien des Gesichts mit ein, welche die Kinnbacken genannt werden; auf diese ist der Ausdruck Wange nicht anwendbar; daher sagt man auch: ein Back- oder Backenzahn, nicht ein Wangenzahn, die Backen vollstopfen, nicht die Wangen, Backenbart, nicht Wangenbart usw. Überhaupt ist der Ausdruck Wange edler, als das Wort Backen. Backen sagt man auch bei Tieren, Wange nur bei dem Menschen. Ein frisches Naturgesicht hat rote, runde, volle Backen; das feine Gesicht einer vornehmen Dame hat blühende, zart gerötete, bleiche Wangen, die Scham rötet die Wangen der Unschuld; arme oder kranke Menschen haben hagere, bleiche, welke Wangen. Wieland sagt in den Abderiten (I,4) von einem Mädchen: „Die Wangen rund wie die Backen eines Trompeters.“ „Du schlägst alle meine Feinde auf den Backen.“ Ps. 3, 8. „Auf den Lippen war die stille Treue | auf den Wangen Lieblichkeit zu Hause.“ Goethe, Der Besuch. „Flackt und zuckts von feuchten Blitzen über heiße Wangen hin.“ Gustav Falke, Die Bacchantin (Tanz und Andacht S. 40) Das zarte Rot der weichen Mädchenwangen.“ Gustav Falke, Der gehetzte Friede (Tanz und Andacht, S. 7) - Wange bezeichnet auch die Seitenteile von Geräten, z. B. Wangen einer Drehbank, eines Hammers, Tragewangen einer Bahre (bei Gottfried Keller), Wangen des Helms (d. i die die Wangen bedeckenden Teile des Helms) usw. Backen steht nicht in diesem übertragenen Sinne.