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Ofenruß

Ofenruß, Fuligo splendens. Diese bekannte Substanz gehört wegen ihres Gehalts an Kreosot zu den von Ärzten oft vergessenen, vom Volk aber hochgeschätzten wirksamen Heilmitteln. Eine Salbe aus zwei Lot fein gestoßenem Ofenruß und drei Lot Schweinefett ist gegen unreine Geschwüre, Frostbeulen, Krätze, Flechten zu empfehlen. Innerlich dient der Ofenruß, dreimal täglich 20 — 30 Gran, in Pulver oder Pillen gegen chronische Gicht, Flechten, verhaltene Menses, Epilepsie, Kupferausschlag im Gesichte, überhaupt da, wo das Kreosot seine Anwendung findet (s. oben Kreosot). Soll der Ofenruß gut sein, so muss er aus einem Ofen, Kamin oder Schornstein genommen werden, worin oder worunter nur Buchen- oder Eichenholz, kein Tannenholz, auch keine Steinkohlen verbrannt worden sind (vgl. noch Arundo Calamagrostis und Lattich). — Buchner lobt (Repertor. f. Pharmazie. Bd. 23. Heft 3) denselben in Form der Clauder’schen Russtinktur sehr gegen Krebsgeschwüre und chronische Hautausschläge; die Wirkung ist umstimmend und die Vitalität der Haut erhöhend. Die Dosis ist: 30 — 50 Tropfen, dreimal täglich. Eine Abkochung von Glanzruß (der nur stets aus solchen Schornsteinen genommen werden soll, worunter, wie schon erwähnt, Buchenholz, nicht Torf oder Steinkohlen, gebrannt wird) zum Waschen, auch eine Salbe aus einem Teil Russ und drei Teilen Fett, zum Einreiben, rühmt jüngst Nobéle gegen Kopfgrind. Joh. Starie (l. c. p. 374) rät gegen heftiges Nasenbluten, eine Salbe aus Ofenruß und Eiweiß zu machen und sie mit Charpie In die Nase zu bringen.