Eine große Meuterei in der englischen Flotte


Unter diesem Titel ist, um die Begebenheit in der deutschen Flotte wirksam zu paralysieren, das Folgende erschienen:

 

Wien, 16. Oktober.

Wir erhalten von ausgezeichneter Seite eine Zuschrift, worin anläßlich der Übertreibung, mit der in den feindlichen Ländern die versuchte Meuterei von drei deutschen Matrosen beurteilt worden ist, an den großen Aufstandsversuch der englischen Flotte in den letzten Jahren des achtzehnten Jahrhunderts im Kriege mit Frankreich erinnert wird.

Die Zuschrift lautet: »Hochgeehrter Herr! Sie sollten angesichts der Aufbauschung des Meutereiversuches der drei deutschen Matrosen durch die Ententepresse als historische Reminiszenz auf die große Meuterei der englischen Kanalflotte im Jahre 1797 hinweisen, welche in Spithead in the Nore vierundzwanzig Segelschiffe umfaßte und nur mit großer Mühe, teilweise durch Konzessionen seitens der Admiralität, teilweise durch Gewalt, erstickt werden konnte. Einige Wochen hindurch war dann England in größter Beunruhigung, um so mehr als das französische Direktorium eine Invasion in Irland plante, um dieses Land gegen England zu insurgieren.«

Die Meuterei, an die der geehrte Einsender erinnert, ergriff fast die ganze Flotte des Admirals Duncan. Die Meuterer blockierten die Themse mit sechsundzwanzig Kriegsschiffen. Dieser Aufruhr schien das Vorspiel einer Revolution zu sein. Es gelang jedoch der Admiralität, nach und nach den Gehorsam wieder herzustellen und den Anführer Richard Parker gefangen zu nehmen. Eine Erzählung von Marryat gibt eine Schilderung der Meuterei und deren Ursachen.

 

Und bekanntlich ist in Frankreich die Revolution ausgebrochen.

 

 

Oktober, 1918.


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