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V

Wachstum

Als kleines art’ges Kind nach Feld und Auen
Sprangst du mit mir, so manchen Frühlingsmorgen.
„Für solch ein Töchterchen mit holden Sorgen
Möcht ich als Vater segnend Häuser bauen!“

Und als du anfingst, in die Welt zu schauen,
War deine Freude häusliches Besorgen.
„Solch eine Schwester! und ich wär’ geborgen:
Wie könnt’ ich ihr, ach! wie sie mir vertrauen!“

Nun kann den schönen Wachstum nichts beschränken;
Ich fühl’ im Herzen heißes Liebetoben.
Umfaß’ ich sie, die Schmerzen zu beschwicht’gen?

Doch ach! nun muß ich dich als Fürstin denken:
Du stehst so schroff vor mir emporgehoben;
Ich beuge mich vor deinem Blick, dem flücht’gen.