Antonio Canale, Canal, Canaletto

Canale, Antonio, auch Canal geschrieben und Canaletto genannt, sehr geschickter Prospektenmaler, geb. 1697 zu Venedig, gest. daselbst 1768, war ein Schüler seines Vaters, eines Dekorationsmalers mit Namen Bernardo Canale. Er malte anfänglich selbst Theaterdekorationen, ging aber schon 1719 nach Rom, wo er die Altertümer der Stadt und Umgebung kopierte und bald in den Ruf eines trefflichen Landschaftsmalers kam. In sein Vaterland zurückgekehrt, malte er hierauf beinahe ausschließlich Ansichten von Venedig, die sich wegen der Wahrheit und Natur, der großen Wirkung, der ungemein sicheren und tüchtigen, wenn auch hin und wieder etwas dekorativen Behandlung, die sie auszeichnen, eines außerordentlichen Beifalls erfreuten, und auch heute noch gesucht sind. Die meisten davon wurden von Tiepolo mit Figuren staffiert. Canale reiste später auch zweimal nach London, malte daselbst die schönsten Gegenden und erwarb sich damit Ruhm und Vermögen. Es wird behauptet, er sei der erste gewesen, der sich der Camera obscura bei seinen Bildern bedient. Seine Gemälde, deren er eine ungeheure Menge ausführte, befinden sich in allen größeren europäischen öffentlichen und Privatsammlungen. Die schönsten sieht man in den Galerien zu Berlin, Dresden, Münden, Paris und Wien und in mehreren Sammlungen Englands. — Sie dürfen nicht mit denen des Bernardo Bellotto, der auch Canaletto genannt wurde, verwechselt werden.

Antonio radierte auch 31 Blätter Ansichten von Venedig, die unter dem Titel: Vedute altre preso da i luoghi altre ideate da Antonio Canale e da essa intagliate herauskamen.


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Seite zuletzt aktualisiert: 24.02.2005 
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