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Symbolisten

Symbolisten nennen sich mit einem von Paul Verlaine und Jean Moréas seit 1885 ausgegebenen Kunstwort die Vertreter einer modernen musitalisch-virtuosen Stimmungslyrik, die im Gegensatz zur rhetorischen und realistischen Technik durch eigenartige Verwertung der Symbole vieldeutige Dämmervorstellungen und entsprechende Gefühle auslösen will. Vergl. unter anderem F. Brunetières Aufsatz „Symbolistes et Décadents“ in der Revue de Deux Mondes vom 1. Nov. 1888.

Die Schlagworte Symbolist und Symbolismus (aus frz. symboliste und symbolisme) wurden mit der Nachahmung der neuen Richtung bald auch ins Deutsche übernommen. Nordau, Entartung 1, 158 ff. (1892) handelt in einem besonderen Kapitel über Die Symbolisten und schreibt darin über diese Dichter aus S. 159: „Moreas erfand für sie die Bezeichnung „Symbolisten", unter der sie allgemein bekannt wurden, während eine besondere kleinere Gruppe, die sich von den „Symbolisten“ abspaltete, die Benennung „Décadents“ weiter beibehielt.“ Ebenda heißt es S. 183: „Verlaine, ein anderer Hohepriester der Sekte, läßt sich so vernehmen: „Ich war es, der im Jahre 1885 den Namen Symbolisten für uns in Anspruch nahm.““ Vergl. auch Bahr, Studien zur Kritik der Moderne (1894) S. 26 f. und das Kapitel über „Symbolismus und Lyrik“ bei Lublinski, Die Bilanz der Moderne (1904) S. 151 ff.