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Demokratisches Prinzip

Demokratisches Prinzip, monarchisches, aristokratisches, historisches, christliches Prinzip und verwandte Schlagworte begegnen seit dem zweiten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts mit zunehmender Lebhaftigkeit, anscheinend unter dem Einfluß der philosophischen Terminologie Fichtes, Hegels und Schellings. Das bestätigt auch Immermann 10, 227 (1831): „Die deutschen Sophisten nach Kants, Fichtes und Schellings Periode fielen dagegen mehr in die erste Verkehrtheit. Das Nächste, Gewöhnlichste sollte durch den Hebel der höchsten Philosophie in Bewegung gesetzt werden, und das Modewort Prinzip wurde erfunden. Im Staat, in der Kirche, im Ärztlichen, Kommerziellen, ja im Haushalt traten Prinzipe auf, die mit anderen dann wieder ebenso leicht die Stelle wechselten.“

Das demokratische Prinzip nennt Görres 2, 234 (1814) und 4, 112 ff. (1819) usw. usw., ferner Börne 6, 190, der auch das bei Görres 5, 46 (1822) erwähnte aristokratische Prinzip wieder anführt. Auch das historische Prinzip findet sich bei Görres 4, 140 (1819), während ich mir das christliche Prinzip z. B. aus Menzel, Geist der Geschichte (1835) S. 168 f. angemerkt habe. Vgl. dazu Brunner, Prinzenschule 2, 161 und 152 (1848).

Die größte Schlagkraft hat aber das noch von Bismarck gelegentlich verwendete Stichwort vom monarchischen Prinzip entfaltet. Görres betont es wiederholt 4, 188 ff. (1819), dann verhöhnt es mehrfach Börne 12, 76 f., 93 und 184 (1833), und im Revolutionsjahr 1848 wird es geflissentlicher denn je im Munde geführt. Siehe Volksblatt 1848, 816: „Die sogenannten Konservativen, oder Anhänger des „monarchischen Prinzips", rümpften die Nase über das Englische Königtum,“ ebenso S. 843, 846 usw.