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Oleum Terebinthinae

Oleum Terebinthinae. Das Terpentinöl ist ein sehr wirksames Hausmittel, welches manche Ärzte nicht genug beachten. Es dient: 1) äußerlich, mit oder ohne Petroleum, zum Einreiben in Frostbeulen (s. Oleum Petrae), in Gichtknoten und gelähmte Glieder, 2) innerlich gegen nervöse Kopfschmerzen (Migräne), gegen Verstandesschwäche, torpide Wassersucht, gegen Verschleimung des Magens und der Lungen. Die Dosis ist: drei- bis viermal täglich 10, 20—30 Tropfen in einer Tasse starken Zuckerwassers. 3) Gegen die mit Gedächtnisschwäche und Stumpfsinn verbundene Epilepsie, so wie gegen den Bandwurm. Hier geben es die Engländer Teelöffel-, ja Esslöffelweise. 4) Eine junge Dame, welche gegen einen schlimmen Husten mit vielem Auswurf bei Ärzten keine Hilfe finden konnte und schon Jahre lang daran litt, nahm auf den Rat eines Mannes, der kein Arzt ist, aber viele gute Volksmittel kennt, dreimal täglich 10—15 Tropfen Terpentinöl mit Zucker, und nach einigen Wochen war sie völlig gesund. 5) Etwas Terpentinöl mit Baumwolle in den hohlen Zahn gesteckt, stillt, nach Pitschaft, den Zahnschmerz, — auf frische Verbrennungen mit einem Federbart gestrichen, benimmt es schnell jeden Schmerz. 6) Gegen Leberleiden und Gallensteine ist das Durand’sche Mittel famos. Es besteht aus einem Teil gereinigten Terpentinöl, aufgelöst in drei Teilen Schwefelnaphtha. Die Dosis ist: Abends und Morgens 40—60 Tropfen in Zuckerwasser. 7) In Nordamerika ist es ein Volksmittel, jedem Gelbfieberkranken, den man bewusstlos im Freien liegend findet, den Mund mit Terpentinöl auszupinseln. Leckt er sich dann mit der Zunge die Lippen, so hält man dieses für ein gutes Zeichen.