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§ 53. Die Potentialitäten der primordialen Sphäre und ihre konstitutive Funktion in der Apperzeption des Anderen

Mein körperlicher Leib hat in meiner primordialen Sphäre, als auf sich selbst zurückbezogen, seine Gegebenheitsweise des zentralen Hier; jeder andere Körper und so der Körper des Anderen hat den Modus Dort. Diese Orientierung des Dort unterliegt vermöge meiner Kinästhesen dem freien Wechsel. Dabei ist in meiner primordialen Sphäre in diesem Wechsel der Orientierungen konstituiert die eine räumliche Natur, und zwar konstituiert in intentionaler Bezogenheit auf meine als wahrnehmend fungierende Leiblichkeit. Daß nun mein körperlicher Leib aufgefaßt ist und auffaßbar ist als ein wie jeder andere im Raum seiender und wie jeder andere beweglicher Naturkörper, hängt offenbar zusammen mit der Möglichkeit, die sich in den Worten ausspricht: Ich kann meine Stellung durch freie Abwandlung meiner Kinästhesen und im besonderen des Herumgehens so ändern, daß ich jedes Dort in ein Hier verwandeln, d. i. jeden räumlichen Ort leiblich einnehmen könnte. Darin liegt, daß ich von dort aus wahrnehmend dieselben Dinge, nur in entsprechend anderen Erscheinungsweisen, wie sie zum Selbst-dort-Sein gehören, sehen würde, oder daß zu jedem Ding konstitutiv nicht bloß die Erscheinungssysteme meines momentanen Von hier aus gehören, sondern ganz bestimmt entsprechende jenes Stellungswechsels, der mich ins Dort versetzt. Und so für jedes Dort.

Sollten diese selbst als assoziativ charakterisierten Zusammenhänge oder vielmehr Zusammengehörigkeiten der primordialen Konstitution meiner Natur nicht für die Aufklärung der assoziativen Leistung der Fremderfahrung ganz wesentlich in Frage kommen? Ich apperzipiere den Anderen doch nicht einfach als Duplikat meiner selbst, also mit meiner oder einer gleichen Originalsphäre, darunter mit den räumlichen Erscheinungsweisen, die mir von meinem Hier aus eigen sind, sondern, näher besehen, mit solchen, wie ich sie selbst in Gleichheit haben würde, wenn ich dorthin ginge und dort wäre. Ferner, der Andere ist appräsentativ apperzipiert als Ich einer primordialen Welt bzw. einer Monade, in der sein Leib im Modus des absoluten Hier, eben als Funktionszentrum für sein Walten ursprünglich konstituiert und erfahren ist. Also indiziert in dieser Appräsentation der in meiner monadischen Sphäre auftretende Körper im Modus Dort, der als fremder Leibkörper, als Leib des alter ego apperzipiert ist, denselben Körper im Modus Hier, als den, den der Andere in seiner monadischen Sphäre erfahre. Das aber konkret mit der ganzen konstitutiven Intentionalität, die diese Gegebenheitsweise in ihm leistet.