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Anhang A.

Freud und Ewald Hering

„Dem deutschen Leser, dem der oben erwähnte Vortrag von Hering als eine Meisterleistung vertraut ist, läge es natürlich ferne, die davon abgeleiteten Erörterungen Butlers in den Vordergrund zu rücken. Bei Hering findet man übrigens treffende Bemerkungen, welche der Psychologie das Recht zur Annahme einer unbewußten Seelentätigkeit zusprechen: ‚Wer könnte hienach hoffen, das tausendfältig verschlungene Gewebe unseres inneren Lebens zu entwirren, wenn er seinen Fäden nur nachgehen wollte, soweit sie im Bewußtsein verlaufen? — [...] Man hat solche Ketten unbewußter materieller Nervenprozesse, an welche sich schließlich ein von bewußter Wahrnehmung begleitetes Glied anreiht, als unbewußte Vorstellungsreihen und unbewußte Schlüsse bezeichnet, und vom Standpunkt der Psychologie läßt sich dies auch rechtfertigen. Denn der Psychologie verschwände oft genug die Seele unter den Händen, wenn sie nicht an ihren unbewußten Zuständen festhalten wollte.‘“