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1592. Zwinger¹⁾. Zwinghof²⁾. Zwingburg³⁾.

1) Narrow and confined space (between the town walls or works and the town); garden (for wild beasts); prison.
2) & 3) Prison.
1) Enceinte, faussebraie, basse-enceinte, bastille.
2) Enceinte, bastille.
3) Bastille, donjon.
1) Spazio rinchiuso tra due mura d’una città, baluardo; prigione.
2) & 3) Prigione.

Zwinger (entstanden aus mittelhd. twingœre, d. i. der Bedränger) bezeichnet ursprünglich den Baum zwischen zwei Mauern oder zwischen Burgmauer und Burggraben, einen vorgebauten Niederwall, dann auch den Raum zwischen Stadtmauer und Stadtgraben, ferner den Raum zwischen der Stadtmauer und der ersten Häuserreihe (daher heute noch in vielen Städten Zwingerstraße oder Zwinger, Am Zwinger als Straßennamen). Doch wurde auch ein eingeschlossener Raum, wo Tiere gehalten wurden, Zwinger genannt und dann ein eingeschlossener Hof überhaupt, z. B. Bärenzwinger, Hirschzwinger, Zwinger für Jagdhunde usw. „Und wie er winkt mit dem Finger, | auf tut sich der weite Zwinger.“ Schiller, Der Handschuh. „Und der Ritter in schnellem Lauf, | steigt hinab in den furchtbaren Zwinger.“ Ebenda. In Dresden heißt ein von August dem Starken erbauter prächtiger Schloßhof der Zwinger. Eine Szene in Goethes Faust I ist überschrieben Zwinger, womit der innere Platz oder Weg an der Stadtmauer gemeint ist; in der Stadtmauer befanden sich da oft Madonnen- oder Heiligenbilder in Nischen; vor einem solchen betet Gretchen. Zwinghof bezeichnet nur einen von allen Seiten eingeschlossenen Hof, der gewöhnlich als Gefängnis verwendet wird, während eine Zwingburg eine Burg ist, die als Gefängnis für Aufrührer dient. Zwingburgen wurden daher gewöhnlich in eroberten Ländern errichtet, deren Bevölkerung mit Aufstand drohte. Eine solche Zwingburg ist die Feste Zwing Uri, die in Schillers Tell vorkommt (Akt V, Sc. 1), und von der es dort heißt: „Das Joch soll stehen, das uns zwingen wollte? | Auf, reißt es nieder!"