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Dogmatisch

Dogmatisch: 1. entschieden, aus einem Prinzip streng beweisend; 2. ohne Kritik behauptend, ohne Erkenntniskritik etwas aufstellend. Dogmatisch ist die „entschiedene“ im Unterschiede von der „zetetischen“ (forschenden) Lehrart. Nachr. von d. Einricht. s. Vorles. 1765—66 (VI 153). Dogmatisch heißt: „aus sicheren Prinzipien a priori strenge beweisend“, wie es die Kritik der reinen Vernunft als strenge Wissenschaft tun muß, ohne deshalb dem „Dogmatismus“ (s. d.) zu huldigen, KrV Vorr. z. 2. A. (I 40—Rc 35 f.). Innerhalb der Erfahrung kann die Vernunft „dogmatisch“ verfahren, indem sie der Natur Gesetze (s. d.) vorschreibt, Fortschr. d. Metaph. 1. Abt. Von dem Umfange... (V 3, 100). Eine „theoretisch-dogmatische“ (transzendente) Metaphysik (s. d.) ist unmöglich, wohl aber vermag man zu „praktisch-dogmatischen“ Bestimmungen des Übersinnlichen zu gelangen. „Wir verfahren mit einem Begriffe (wenn er gleich empirisch bedingt sein sollte) dogmatisch, wenn wir ihn als unter einem anderen Begriffe des Objekts, der ein Prinzip der Vernunft ausmacht, enthalten betrachten und ihn diesem gemäß bestimmen. Wir verfahren aber mit ihm bloß kritisch, wenn wir ihn nur in Beziehung auf unser Erkenntnisvermögen, mithin auf die subjektiven Bedingungen, ihn zu denken, betrachten, ohne es zu unternehmen, über sein Objekt etwas zu entscheiden“, KU § 74 (II 260). „Der dogmatische Einwurf ist, der wider einen Satz, der kritische, der wider den Beweis eines Satzes gerichtet ist“, KrV 1. A. tr. Dial. 2. B. 1. H. Betrachtung über die Summe... (I 757—Rc 478). Vgl. Zweckmäßigkeit, Beweis, Idealismus, Spekulation, Dogma.

„Es gibt Begriffe, welche für die Vernunft problematisch, andere, die dogmatisch sind“, N 3998. Vgl. Dogmatismus.