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Bedenklich

Soll ich von Smaragden reden,
Die dein Finger niedlich zeigt?
Manchmal ist ein Wort vonnöthen,
Oft ist’s besser daß man schweigt.

Also sag’ ich: daß die Farbe
Grün und augerquicklich sey!
Sage nicht daß Schmerz und Narbe
Zu befürchten nah dabey.

Immerhin! du magst es lesen!
Warum übst du solche Macht!
„So gefährlich ist dein Wesen
Als erquicklich der Smaragd.“


Liebchen, ach! im starren Bande
Zwängen sich die freien Lieder,
Die im reinen Himmelslande
Munter flogen hin und wider.
Allem ist die Zeit verderblich,
Sie erhalten sich allein!
Jede Zeile soll unsterblich,
Ewig wie die Liebe sein.


Was wird mir jede Stunde so bang?
Das Leben ist kurz, der Tag ist lang.
Und immer sehnt sich fort das Herz,
Ich weiß nicht recht, ob himmelwärts;
Fort aber will es, hin und hin,
Und möchte vor sich selber flieh'n.
Und fliegt es an der Liebsten Brust,
Da ruht’s im Himmel unbewußt;
Der Lebestrudel reißt es fort,
Und immer hängt’s an Einem Ort;
Was es gewollt, was es verlor,
Es bleibt zuletzt sein eigner Thor.