Decke

Decke. (Baukunst) Die obere von den Flächen, die den Raum eines Zimmers einschließen. In gemeinen Zimmern wird sie gerade gestreckt und überall waagerecht. In großen Säulen gibt man den Decken bisweilen eine pyramidische Gestalt und dann werden sie Kapdecken genannt.

 Die Decken werden entweder bloß mit Kalk und Gips beworfen oder von Täfelwerk gemacht, und in beiden Fällen entweder glatt gelassen oder in Felder eingeteilt oder mit verschiedenen Zierraten ausgeputzt. Die schlechteste Art ist die glatte Kalkdecke; ihre weiße Farbe vermehrt die Helligkeit des Zimmers: will man sie verzieren, so kann man sie durch Kalkleisten in Felder einteilen oder mit allerhand Stuckaturarbeit verschönern. In prächtigen Zimmern werden sowohl an den vier Ecken der Decke als in der Mitte derselben allerhand Zierrate von Stuck angebracht und vergoldet. Dieses wird jetzt nicht selten so übertrieben, dass das Auge von allem anderen abgezogen und nur auf die Decke gerichtet wird.

 Allzu prächtige Auszierungen der Decke scheinen dem besten Geschmack nicht völlig gemäß zu sein. Es ist beschwerlich, zumal in Zimmern, die nicht sehr groß sind, in die Höhe zu sehen und doch wird das Auge dahin gelockt. Die besten Zierrate müssen den Wänden der Zimmer gewidmet sein, und durch nichts anders verdunkelt oder geschwächt werden. Wohlgezeichnete Kartouchen in den Ecken der Decke stehen am besten, weil man sie bequem sehen kann. Unter die kostbarsten Verzierungen der Decken sind die Deckengemälde zu rechnen, wovon der besondere Artikel nachzusehen. Von den Decken in der alten Baukunst findet man bei Winkelmann einige artige Anmerkungen.1

 

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1 Anmerkungen über die Baukunst der Alten S. 43.

 


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Seite zuletzt aktualisiert: 23.10.2004 
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