
Wünsche
Keine Kindbetterin kann wunderlichere und ungeduldigere Wünsche haben, als ich. Diese Wünsche betreffen bald die unbedeutendsten Dinge, bald die erhabensten; jeder ist aber, in gleich hohem Grade, momentan die Leidenschaft der Seele. In diesem Augenblicke wünsche ich einen Teller Buchweizengrütze. Ich erinnere mich aus meiner Schulzeit, dass wir alle Mittwochen Buchweizengrütze aßen. Ich erinnere mich, wie eben, wie weißschimmernd die Grütze angerichtet war, wie aus ihrem Zentrum die Butter mir zulächelte, wie der Anblick der Grütze so wohltat, wie hungrig ich war, wie gespannt auf die Erlaubnis, anfangen zu dürfen. Solch ein Teller Grütze ! ich hätte mehr dafür gegeben, als mein Erstgeburtsrecht.
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